Skip to main content

Geranie? Nein! Pelargonie!

Bei den Pelargonien handelt es sich um eine Pflanzengattung, die zur Familie der Storchschnabelgewächse, botanisch Geraniaceae, gehört. Es existiert eine große Zahl von Arten, insgesamt zwischen 220 und 280 verschiedene, die allesamt auf dem südlichen Teil des afrikanischen Kontinents beheimatet sind.

Gerne wird, wenn man eigentlich von Pelargonien-Hybriden und Arten spricht, der Name „Geranie“ verwendet. Das ist umgangssprachlich etabliert und auch akzeptiert, systematisch aber inkorrekt. So handelt es sich bei der Gattung Geranium um die in Mitteleuropa beheimatete Gattung der Storchschnäbel, die zwar derselben botanischen Ordnung und Familie angehören, aber sich beispielsweise im Aufbau der Blüten sehr unterscheiden.

Pelargonien sind mit ihren üppigen Blütenständen ein wahrer Hingucker.

Neben Sorten mit leuchtenden Farben gibt es Pelargonien auch in reinem Weiß.

Warum also „Geranie“?

Tatsächlich ist die einzige wirkliche Gemeinsamkeit der Gattungen Geranium und Pelargonium die Zugehörigkeit zur selben Pflanzenfamilie. Die in Europa nicht heimische, in Südafrika entdeckte Pelargonie wurde ab dem 17. Jahrhundert erstmals von europäischen Geschäftsleuten in die Heimat gebracht.

Aufgrund der visuellen Ähnlichkeiten wurde sie unter dem am Markt bereits etablierten Namen „Geranie“ gehandelt. Botaniker erkannten im 18. Jahrhundert, dass es wesentliche Unterschiede zwischen den Arten gibt. L´Heritier, ein Botaniker aus Frankreich, gab der Gattung schließlich den eigenen Namen „Pelargonium. Der Name aber bliebt in vielen Ländern etabliert.

Pelargonium und Geranium – die Unterschiede

Neben der Herkunft, die Geranie stammt aus Europa, während die Pelargonie im Süden Afrikas beheimatet ist, zeigen sich durchaus deutliche Unterschiede zwischen den Gattungen. Die Blütenformen unterscheiden sich bei genauerem Hinsehen deutlich: Geranium besitzt fünf gleich große Blütenblätter, die Blüten der Pelargonie bestehen aus zwei größeren und drei kleineren Blättern. Außerdem müssen Vertreter der Gattung Pelargonium im Haus überwintert werden, Geranium hingegen zeigt sich recht Winterhart.

Herkunft der Pelargonien

So etabliert und beliebt wie die Pelargonien in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind, könnte man meinen, dass sie auch bei uns ihren Ursprung haben. Tatsächlich ist es so, dass die Geranie seit dem 17. Jahrhundert nach Europa kam – 1672 wurde sie auf dem Seeweg vom deutschen Botaniker Paul Herrmann mit in die Niederlande gebracht.

Gefunden hat er sie im südlichen Afrika, wo es mehr als 250 wilde Arten gibt. Die noch unbekannte Blühpflanze zeigte sich robust und überstand die lange Reise ohne Probleme. Nur 14 Jahre später gab es im niederländischen Leiden bereits zehn Zuchtsorten der Pelargonium. Bald darauf eroberte sie ganz Europa.

Ohne Frage ist das Hauptverbreitungsgebiet der Pelargonien im südlichen Afrika angesiedelt. Wenngleich es nirgendwo sonst eine so große Artenvielfalt von Geranien gibt, sind weitere Arten in Neuseeland, Iran, Irak und auch in Australien beheimatet.

Die Blattzeichnung der Pelargonie ist ebenfalls sehr zierend.

Die vegetativen Merkmale von Pelargonien

Der Wuchs der meisten Pelargonien-Arten ist als krautig zu bezeichnen, selten wachsen sie aber am Naturstandort auch als Sträucher, beziehungsweise Halbsträucher. Ältere Exemplare neigen oftmals zum Verholzen. Ein Teil der Arten besitzt sukkulente Pflanzenteile, die über längere Zeiträume Wasser speichern können.

Blattstiel und Blattspreite bilden das Laub der Pelargonie. Die Blattform ist einfach oder zusammengesetzt Während die oberen Laubblätter der Balkonpflanze meist wechselständig angeordnet sind, stehen sie nahe der Pflanzenbasis gegenständig.

Bezaubernde Blüten über die gesamte Saison

Die doldigen Blütenstände stehen auf lange Blütenstielen, die je nach Art aufrecht stehen oder aber herabhängen können. An langen Schäften stehen im Blütenstand seiten- oder endständig eine Vielzahl von Einzelblüten. Die Blüten sind zwittrig und fünfzählig und besitzen eine doppelte Blütenhülle die in Kelch- und Kronblätter zu unterteilen sind. Sie sind spiegelsymmetrisch angeordnet.

Als unermüdlicher Sommerblüher bekannt, zeigt eine gut umsorgte „Geranie“ in der Saison was sie kann. Die Blütezeit voller farbenfroher Pracht kann so im Mai beginnen und bis zum Oktober andauern. Von Frühsommer bis in den Herbst hinein bietet sie begeisterten und fleißigen Hobbygärtnern einen wunderschönen Anblick. Die Farben reichen von Weiß über Rosa-, Pink- und Rottöne.